Unsere Wanderungen auf La Gomera im Überblick:
Auf unserer aktiven Karte könnt ihr die Wanderungen für mehr Details heranzoomen. Die Marker können ebenfalls angeklickt werden. Sie enthalten Bilder und/oder Zusatzinformationen zu den Touren.
Tour #1: Durch den wilden Süden – Von der Degollada de Peraza über El Cabrito nach San Sebastian
Die bei weitem anstrengendste Wanderung haben Olaf und ich uns gleich zu Anfang vorgenommen. Aber es lohnt sich. Die heutige Tour führt uns durch die karge, wilde Landschaft des Inselsüdens – durch verlassene Dörfer, durch Schluchten, vorbei an Felstürmen und Palmenoasen, auf einen natürlicher Skywalk und schließlich ans Meer und zurück nach San Sebastian.
Wir haben Glück: Die großartige Natur erstrahlt heute im warmen Sonnenlicht eines makellosen Frühlingstages und wir wandern von den Höhen der Degollada de Peraza mühelos gen Tal. Gegen Mittag legt die anfänglich milde Sonne noch eine Schippe drauf und wir geraten auf unserem schattenlosen Wanderpfad ordentlich ins Schwitzen. Ein Blick in die Karte führt zu der ernüchternden Einsicht, dass wir noch nicht einmal die Hälfte der heutigen 17 Wanderkilometer geschafft haben. Aber wir halten durch und freuen uns an der grandiosen Natur auf unserem Weg hinab zum Meer. Bei der Ferienanlage El Cabrito sind wir schließlich unten und wähnen uns bereits kurz vor San Sebastian. Ein Strandspaziergang zum Ausklang dieser tollen Tour und schon sind wir zurück beim Boot – denken wir. Leider führt uns der „Strandspaziergang“ in steilen Serpentinen über zwei weitere Höhenzüge hinweg und und über einen mit fußballgroßen Kieseln belegten Strand. Als wir endlich in San Sebastian ankommen sind wir ganz schön fertig.
Trotzdem. Es war für uns eine der schönsten Wanderungen überhaupt. Dazu mag neben der wirklich einmaligen Natur auch beigetragen haben, dass wir den ganzen Tag über gerade einmal zwei weiteren Wanderern begegnet sind und so bei uns das Gefühl des Abenteuers und des Eintauchens in die Wildnis entstanden ist. Wir sind uns aber einig: Dem Höhenprofil unserer Wanderkarte werden wir zukünftig mehr Beachtung schenken.
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Tour #2: Abstieg durch den Nebelwald – Bosque de Cedro nach Hermigua
Heute ist Mädelstag. Die Tour nach Hermigua wandere ich mit meiner Segelfreundin Andrea. Unsere Männer sind beide etwas malade und bleiben heute einmal zuhause. Gewohnt zuverlässig bringt uns der Bus Nr.1 (von 3 Buslinien hier auf der Insel) von San Sebastian hinauf in die Berge. Im Herzen des Nationalparks Garajonay steigen wir an der Haltestelle Parajito aus. Nun gehen wir ein kurzes Stück entlang der wenig befahrenen Landstraße und erreichen bald den Pfad nach El Cedro, der am Alto de Contadero abzweigt. Der Pfad führt sanft bergab und entlang eines Baches durch den uralten mit Bartflechten bewachsenen Nebelwald. Immer wieder eröffnen sich herrliche Ausblicke hinüber auf die große Nachbarin Teneriffa mit dem mächtigen Teide. Wir durchwandern geradezu eine Märchenwelt. Die urzeitlichen Wälder Gomeras und Madeiras gehören zu den ältesten der Erde. Die letzte Eiszeit hat die Inseln nicht erreicht und die Wälder stammen noch aus einer Zeit davor. Völlig zu Recht wurde der Nebelwald Gomeras von der UNESCO zum Weltnaturerbe der Menscheit erklärt.
Als unsere Mägen knurren kommt uns ein verlassenes Gehöft mit romantisch überwuchertem Garten gerade recht. Wir lassen uns unser Rucksackvesper auf dem Gartenmäuerchen schmecken. So gestärkt verlassen wir den Nebelwald und machen uns an den steilen Abstieg ins Tal von Hermigua. Durch üppige Gärten und entlang eines Wasserreservoires führt der Wanderweg nach Hermigua. Dort warten wir auf den Bus der Linie 2. Von Vallehermoso kommend, ist er bereits vollgepackt mit Wanderern. Es gibt gerade noch 2 Sitzplätze für uns. Glück gehabt! Im Bus stehen darf man aufgrund der abenteuerlichen Streckenführung zurück nach San Sebastian nämlich nicht. Zu groß ist die Gefahr, dass die Fahrgäste in den vielen Haarnadelkurven durcheinanderpurzeln.
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Tour #3: Vom Roque Agando nach Santiago
Diese Tour gehen wir zusammen mit Andrea. Von den Höhen der Degollada de Agando wandern wir durch ein von malerischen Kiefernwäldern durchzogenes Hochtal zum kleinen Weiler Benchijigua. Als wir dort ankommen liegt Benchijigua menschenleer und verträumt in der Mittagssonne. Nur geschätzte vier Häuser des Weilers sehen noch bewohnt aus und auch das dicke Schwein, das im Schatten vor sich hin schnarcht, lässt sich von uns nicht stören. Weiter geht es nach Pastrana, dort verspricht das Wanderbuch eine nette Tasca als Einkehrmöglichkeit und in Gedanken stoßen wir schon mit einem eiskalten Dorada auf unsere schöne Tour an. Doch leider ist alles dicht und es bleibt uns nichts anderes übrig als entlang der Landstraße nach Playa de Santigago weiterzuziehen. Von dort fahren wir mit der Schnellfähre „Benchijigua Express“ über das Wasser zurück nach San Sebastian.
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Tour #4: Der Barranco de Guarimiar
Unser Rother Wanderführer preist die Wanderung durch den Barranco (=Schlucht) de Guarimiar als eine der spektakulärsten Touren der Insel. Das dürfen wir nicht verpassen. Doch zunächst ist eine Menge Geduld gefragt. Der einzige Bus von San Sebastian nach Imada, dem Beginn der Tour, lässt keinen Umweg aus. Zuerst geht es über endlose Serpentinen nach Santiago von dort zum Flughafen und endlich, an jeder Milchkanne anhaltend und nach weiteren ungezählten Serpentinen, nach Imada. Wir sind knapp zwei Stunden unterwegs. Als wir am Dorfplatz dem Bus entsteigen haben wir einen ordentlichen Kaffeedurst. Da kommt uns die einladende Bar „Arcilia“ gerade recht. So gestärkt wandern wir in den Barranco, der dann auch wirklich spektakulär ist. Zunächst geht es durch das Tal von Imada, wo die Mandelhaine wunderschön in weißer Blüte stehen. Im Barranco selbst führt der Pfad entlang einer Steilwand durch die mehrere hundert Meter tiefe Schlucht. Den Abschluss bildet der steile Anstieg nach Targa über einen Felsweg, der immer wieder grandiose Ausblicke in die durchwanderte Schlucht bietet. Mit ächzenden Waden kommen wir oben an und wandern weiter zur Bushaltestelle bei Targa. Nach einer dreiviertel Stunde des Wartens kommt dann auch „schon“ der Bus und bringt uns auf verschlungenen Wegen zurück nach San Sebastian.
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Tour #5: Über den Garajonay nach Chipude
Zumindest einmal wollen wir auf dem höchsten Punkt der Insel stehen und darüber hinaus unbedingt den enigmatischen Tafelberg La Fortaleza, den heiligen Berg der Altkanarier sehen. Diese Wanderung vereint beide Erlebnisse. Von der Bushaltestelle Parajito ist es nur ein kurzer Aufstieg zum Gipfel des Garajonay, dem mit 1487 Metern höchsten Punkt La Gomeras. Nach dem Abstieg von der Gipfelplattform führt ein aussichtsreicher Höhenwanderweg mit immer wieder tollen Ausblicken auf den Fortaleza und das Meer in das verschlafene Dorf Chipude. Nachdem wir unseren Durst in der einladenden Bar am Dorfplatz gestillt haben, fahren wir mit dem Bus zurück nach San Sebastian.