Paradise is half as nice…
Wir fühlen uns auf Anhieb wohl auf Tobago. Die Insel ist noch sehr ursprünglich und wunderbar karibisch. Bettenburgen und Massentourismus sucht man hier vergeblich. Das Leben ist entspannt und gemächlich. Überall sieht man lachende, positive und freundliche Menschen. Auf der Straße grüßt man sich, von überall schallt uns “ How are you doin`, darling” entgegen. Die kleine Nation ist stolze Teilnehmerin der Fußball WM in Deutschland, überall werden wir angesprochen und sofort in Diskussionen über Fußball und unser Land verwickelt. Man ist erstaunt, dass wir zur Fußball WM nicht heimfliegen, viele hier fahren nach Germany um die “Soca Warriors” zu unterstützen. Sogar die Brauerei des lokalen Bieres, “Carib”, hat ein Preisausschreiben ins Leben gerufen. Buchstaben auf der Innenseite der Kronkorken sind fleißig zu sammeln. Wenn man “I going” (Germany) zusammen hat kann man an einer Verlosung für Reisen nach Deutschland teilnehmen. Obwohl wir im Laufe der Zeit mehrere “I going”s zusammenbekommen, senden wir sie nicht ein, es gefällt uns hier einfach zu gut…
Die erste Woche verbringen wir entspannt. Wir baden, schnorcheln und genießen den wunderschönen Ankerplatz. Neben uns liegt das Riff und wir können die farbige vielfältige Unterwasserwelt direkt vom Boot aus erkunden. Zum Sundowner geht es in die nahegelegene Strandbar oder man trifft sich auf verschiedenen Yachten. Das Seglerdorf, das sich hier versammelt hat, nimmt uns gesellschaftlich voll in Anspruch.
Mit dem Dinghi entdecken wir einen Bacardi-Traumstrand, der den bezeichnenden Namen “No Man`s Land” trägt. Dort gibt es auch einen Grill. Mit vollgepackten Kühlboxen lässt sich dort ein herrlicher Tag verbringen. Die perfekte Location um Danys Geburtstag zu feiern..
Anfang Februar kommen Dany`s ehemalige Kollegin Elisabeth und ihr Partner Bernd zu Besuch. Wir haben viel Spass zusammen. Wir unternehmen einen kurzen Segeltörn mit Dude, besuchen den Regenwald von Tobago, grillen frischen Fisch, reden, diskutieren, lachen…
Wir kaufen den “Catch of the day” bei den Fischern, die neben unserem Ankerplatz ihre offenen, mit starkem Außenborder motorisierten Holzboote an Land ziehen. Direkt am Strand zerlegen sie ihren Fang und verkaufen ihn. An Bord grillen wir dann köstliche Blue Marlin und Sailfish Steaks, die an Frische und Geschmack nicht zu übertreffen sind.
Im Februar bekommen wir noch einmal Besuch. Dany`s Eltern kommen mit allerlei deutschen Köstlichkeiten, Büchern, Geschenken und Steuerunterlagen bepackt auf Tobago an. Wir freuen uns sehr über das Wiedersehen.
Carnival
Gemeinsam stürzen wir uns in den Carnival. Der Carnival, der zur gleichen Zeit wie unser Fasching stattfindet, ist DAS Ereignis des Jahres auf Trinidad und Tobago. Die ganze Nation spielt verrückt. Ja, der Carnival ist sogar noch wichtiger als die Fußball WM. Wir besuchen das “Panorama” in Scarborough, der Inselhauptstadt. Das ist eine Veranstaltung bei der alle Steelbands und Steelorchester der Insel gegeneinander antreten um ihren Besten zu ermitteln. Das Ganze findet im Freien statt, die Hauptstraße des Ortes wird für den Verkehr gesperrt, jeder ist eingeladen zuzuschauen und vor allem zuzuhören. Es wird ein phantastischer Abend. Steelorchestras mit bis zu 180 Steelpans und -drums, bieten meisterhaften Sound. Der Rhythmus der Calypsos ist unglaublich mitreißend und geht sofort unter die Haut. Jedes Dorf hat hier seine eigene Steelband, kein Wunder, die Steelpan wurde schließlich auf Trinidad erfunden.
Nach der Carnival-Woche verlegen wir uns vor das Riff am Pigeon Point und verbringen noch ein paar schöne Tage mit Dany’s Eltern. Wir baden, schnorcheln, unternehmen Touren mit dem Dinghi, entspannen. Leider sind die 2 Wochen viel zu schnell vorüber und wir müssen Abschied nehmen…