Calvi
Unser erste Station auf Korsika ist gleich ein Höhepunkt. Calvi begrüßt uns mit einem spektakulären Ankerplatz. Vor uns der pittoreske Ort, kleine Gässchen winden sich steil hinauf zur alles überragenden Zitadelle. Hinter uns recken sich schneebedeckte Berge in den blauen Himmel. Es ist jetzt Ende Mai. So früh im Jahr gehört der Ankerplatz in der weiten Bucht uns alleine.
Calvi
Wir bummeln durch die Gassen der Altstadt hinauf zur Burg und frischen im nahen Super-U unsere Vorräte auf. Unser neues Dinghi erweist sich dabei als robuster Lastenesel, den wir bis zum Rand mit unseren Einkäufen beladen.
Auf der Zitadelle mit Blick auf unseren Ankerplatz
Einkaufsfahrt
Desert des Agriates
Unbedingt möchten wir die Ankerplätze des Desert des Agriates besuchen. Diese wilde und einsame Küstenregion erstreckt sich auf rund 40 Kilometern zwischen der Mündung des Flusses Osticioni und dem Städtchen St. Florent. Lange war diese Region allein mit dem Boot erreichbar und auch heute gelangt man nur mit einen Geländewagen über eine Staubpiste zu den kilometerlangen Sandstränden dieses Küstenabschnitts. Wir werden nicht enttäuscht. Ein Traumankerplatz folgt auf den anderen. Allein im Desert des Agriates könnten wir Monate verbringen. Soviel Zeit haben wir nicht und müssen uns entscheiden. Wir ankern an der Mündung des Ostricioni in der Anse de Peraiola und am Plage de Saleccia. Die Plätze gehören uns weitgehend alleine. Wir bekommen eine Ahnung wie es hier im Sommer aussieht, als am späten Vormittag vollbepackte Ausflugsboote am Plage de Saleccia eintreffen. Urlauber, Kühltaschen, Strandschirme werden entladen und mit der Ruhe ist es erst einmal vorbei. Am Spätnachmittag endet der Spuk mit der Abfahrt der Ausflugsboote. Mit dem Anbruch der sternenklaren Vollmondnacht senkt sich dann friedliche Stille über die Bucht.
Wanderung an der Mündung des Ostricioni
Plage de Saleccia
Strandbesucher
Golf von St. Florent und Cap Corse
Im Schutz des Cap Corse erstreckt sich der Golf von St. Florent weit ins Land und bietet einige schöne Ankerplätze. Zusammen mit unseren Freunden Martina und Uli von der SY Baradal, die inzwischen eingetroffen sind, ankern wir in der Anse de Fornali und vor dem Ort St. Florent. Beide Ankerplätze bieten gut haltenden Sandgrund bei brauchbarem Schutz. Leider ist das Wetter noch nicht wirklich sommerlich. Auf einige Tage Sonnenschein folgen Gewitter, Regen und Grau in Grau.
Cap Corse – am Zeigefinger Korsikas
Wir besuchen den Nonza, das wie ein Adlernest an der Steilküste des Cap Corse klebt. Die Anäherung ist nicht ganz einfach. Vor dem Strand fällt der Meeresgrund steil ab. Bei ruhigem Wetter ist die weite Bucht als reiner Tagesankerplatz brauchbar und so fällt unser Anker vor dieser überwältigenden und bizarren Kulisse.
Ein kilometerlanger anthrazit-farbener Kiesstrand erstreckt sich vor dichtbewaldeten Bergen. Hoch über uns auf den Klippen thront das mittelalterliche Nonza. Schnell das Dinghi ins Wasser und an den Strand gerudert. Durch verwilderte Zitrushaine und Gärten steigen wir die 1000 Stufen hinauf zu dem pittoresken Ort. Von oben haben wir einen 1A Blick über den Golf und die Berge des Kaps. Am Nachmittag wandern wir zurück zu Dude, gehen Anker auf und fahren zurück zum Plage de Saleccia. Übernachten wollen wir hier lieber nicht.
Es ist nun schon Anfang Juni. Wir wollen weiter in den Süden und nach Sardinien. Morgen wollen wir das Cap Corse runden und dann an der Ostküste entlang nach Süden segeln.
Der Golf von St. Florent und das Cap Corse bieten fantastische Naturerlebnisse. Insbesondere der Besuch von Nonza war für uns ein absolutes Highlight. Grund genug dieser Gegend eine kleine Galerie zu widmen: