Pelikane vor Anegada, B.V.I.

Im Land der Piraten – B.V.I.

There ain’t no party, like a Heineken Regatta party!

So das Motto der Veranstalter: Wir haben wieder einmal Glück und können Anfang März die St. Maarten Heineken Regatta miterleben – DAS gesellschaftliche Highlight in St. Maarten.

Die ABN Amro – ein Open 60 und Gewinner des letzten Volvo Ocean Race – und ihresgleichen liefern sich spannende Rennen. In den Regattapausen lassen sich die Carbonracer aus nächster Nähe am Steg bewundern.  Abends sorgen viele Parties und Konzerte für reichlich Stimmung. Zum Abschluss liefern die Söhne von Bob Marley  eine grandiose Open Air Show am nahen Strand. Die Freiluftparty tobt bis spät in die Nacht.

Heineken Regatta, St. Maarten 2007
Heineken Regatta 2007 – Steven Marley: The Legend lives on

Virgins

In der Nacht des 7. März segeln wir zu den British Virgin Islands. Auf den Passatwind ist Verlass und bei Tagesanbruch läuft DUDE bereits in den Sir Francis Drake Channel ein. In früheren Zeiten ein Piraten-Paradies, sind die B.V.I. heute für den Yacht-Touristen voll erschlossen – da sind wir dabei. Wir freuen uns auf lässiges Urlauben, freuen uns auf  gebratene Tauben die uns hier direkt in den Mund fliegen werden.

British Virgin Islands
Welcome to the B.V.I. – Gepflegtes Piratentum

Die Schatzinsel

Wir verbringen drei schöne Wochen in den B.V.I. und besuchen alle touristischen “Musts”: Wir ankern im North Sound vor dem Bitter End Yacht Club, segeln hinaus nach Anegada. Auf Marina Cay trinken wir Pussers Rum in Pussers-Outpost, bestaunen “The Baths”, bizarre Granitformationen auf Virgin Gorda. Wir tauchen hinunter zum berühmten Wrack des Postschiffs “Rhone” das im 19. Jahrhundert vor der Küste von Salt Island in einem Hurrican gesunken ist und schnorcheln bei den Caves, beeindruckenden Höhlen, die sich unter Wasser in einer grandiosen Szenerie fortsetzen. Natürlich besuchen wir auch Norman Island, das die Vorlage zu Robert Louis Stevensons “Schatzinsel” lieferte, dem Lieblingsbuch aus meiner Jugend. Das gesamte Inselchen ist auf Pirat getrimmt: Vom Plastikglas in Rumfassform bis zur Treasure-Island T-Shirt Kollektion – der Souvenirshop lässt keine Konsumwünsche offen. Long John Silver lässt grüßen. Einen Piratenschatz, der uns die finanziellen Möglichkeiten zu unbegrenzter Weiterreise böte, finden wir leider nicht.

Ankern vor The Bath, Virgin Gorda
Fototapeten – Ankerplatz, The Bath, Virgin Gorda

Auf Green Cay müssen wir wieder einmal Abschied nehmen. Ein letztes Mal treffen wir unsere Segelfreunde zu einem Sundowner am Strand. Karla und Dieter, die wir bereits seit Lanzarote kennen, gehen zurück nach Süden während Karl und Rosa auch in Richtung Europa segeln, allerdings was später im Jahr als wir.

Wiege des Painkiller

Zuletzt besuchen wir Jost van Dyke, die „Naturperle” der B.V.I. So richtiges Abenteuergefühl will aber auch hier nicht aufkommen, zu durchtouristisiert ist auch Jost van Dyke. Das gesellschaftliche Leben des 150 Einwohner Inselchens konzentriert sich auf Belle Vue im Scheitel des Hauptankerplatzes Great Harbour gelegen. Dort gibt es immerhin die Flaniermeile in Form einer Sandpiste, gesäumt von pastellbunten Zuckerbäckerhäuschen –  und was wäre Jost van Dyke ohne  die Soggy Dollar Bar, an deren Tresen der Cocktail „Painkiller“ zum ersten Mal gemischt wurde. Ein kurzer Spaziergang führt uns zur White Bay und zur berühmten Bar.

Nach zwei Tagen auf Jost van Dyke, setzen wir am ersten April die Segel und machen uns auf zum 530 Seemeilen langen Schlag in die südlichen Bahamas.

Downtown - Soggy Dollar Bar, Wiege des Painkiller
Downtown Belle Vue – Soggy Dollar Bar, Wiege des Painkiller

Fazit

Die Virgin Islands sind insgesamt sehr schön, besonders die landschaftliche Vielfalt beeindruckt. Die Ankerplätze liegen selten mehr als 10 Seemeilen auseinander. Die Inseln sind um den Sir Francis Drake Channel gruppiert. Das gesamte Revier ist sehr geschützt und birgt die seglerischen Herausforderungen eines mit immerwährender Brise gesegneten Binnensees – perfekte Bedingungen ohne Ecken und Kanten. Romantische Entdeckergefühle entstehen in dieser durch und durch auf den Chartertourismus ausgerichteten Welt allerdings nicht.