Lanzarote

Mit den Delfinen nach Lanzarote

In einem Tagesschlag segeln wir am 29. September 2019 von La Graciosa an der Westküste Lanzarotes entlang nach Süden. Wir haben einen Liegeplatz in der Marina Rubicon bei Playa Blanca gebucht.

Kaum haben wir die Segel gesetzt, kommt eine große Gruppe Delfine ans Boot und begleitet uns. Die Selbststeueranlage hält Dude auf Kurs und so können wir beide vorne am Bug stehen und die Tiere beobachten. Sie sind sehr neugierig und tauchen immer wieder unmittelbar vor unserm Bug. Wir haben das Gefühl, dass sie uns genauso interessiert anschauen wie wir sie.

Abendstimmung vor Papagayo

Wir ankern noch zwei Tage vor den schönen Papagayo Stränden gleich neben der Marina.

Rubicon

Nach 14 Jahren: Wieder in der Marina Rubicon

Am 1. Oktober fahren wir in den Hafen. Wir haben den Platz für ganze zwei Monate gebucht und freuen uns jetzt auf unsere Zeit auf Lanzarote. Erinnerungen werden wach. Auf unserer ersten Reise waren wir auch hier. Damals schon hat es uns hier so gut gefallen, dass wir auch zwei Monate geblieben sind.

Hier im Hafen nehmen wir unsere Arbeitsliste in Angriff. Die Winschen werden gereinigt und neu gefettet, die Windsteueranlage überholt, es wird gewaschen, geputzt poliert. Uns wird nicht langweilig.

An Bord gibt es immer etwas zu tun

Die Flotte wächst

Immer wenn wir bei Decathlon sind schauen wir uns die aufblasbaren Kajaks an. Es wäre doch schön mit solch einem Gefährt auf Entdeckungsfahrt zu gehen, leise und leicht und ohne das nervtötende Geknatter unseres Dinghi Außenborders. Auch könnte ich das nur 12 Kilo schwere Kajak leicht alleine an Land ziehen, wenn ich morgens zum Brötchen holen oder Joggen gehe. So ein Kajak wäre schon eine feine Sache.

Mit dem neuen Kajak vor unserem Lieblingsgeschäft

Hier auf Lanzarote und in Anbetracht unserer baldigen runden Geburtstage schreiten wir zur Tat und bald haben wir das neue Mitglied unserer Flotte in unser Mietauto geladen und zur Marina transportiert.

Dort wird es aufgebaut und wir starten zur Jungfernfahrt. Flott und mit Rückenwind geht es in Richtung Papagayo. Die Strände sind bald erreicht, das läuft ja bestens. Es ist schön. Bald frischt der Wind auf und wir treten den Rückweg an. Der gestaltet sich weitaus schwieriger. Wir paddeln mit aller Kraft gegen die ersten Schaumkrönchen an und schaffen es im Zeitlupentempo zurück zum Hafen. Am nächsten Tag zeigt uns ein heftiger Muskelkater in Armen und Rücken, dass wir noch viel üben müssen.

Alles César

Der wohl berühmteste Sohn Lanzarotes ist der Architekt und Künstler Cesar Manrique. Als früher Umweltaktivist und Ästhet hat er seine Heimatinsel geprägt wie kaum ein anderer und die unsägliche Hotelverschandelung wie sie zum Beispiel auf Gran Canaria angerichtet wurde wirksam verhindert.

Auch bald 30 Jahre nach seinem Tod ist die Insel noch immer vom Geist Cesar Manriques durchweht. Sein Erbe ist Lanzarote selbst, das er zu einem Gesamtkunstwerk geformt hat.

Selbst das Mietauto: César Style

Olaf hat Geburtstag

Olafs Geburtstag Mitte Oktober feiern wir kanarisch bei sonnigem und warmem Wetter. Nach dem Geburtstagsfrühstück wandern wir zu den Papagayo Stränden. Ganz weit hinten auf der Klippe haben wir ein Strandlokal entdeckt. Dort sitzen wir mit Adlerblick über die Strände und lassen es uns gutgehen.

Geburtstagskind

Besuch

Sven besucht uns für eine Woche. Am 23. Oktober bezieht er die Gästekoje auf Dude und bringt auch gleich ein Mietauto mit.

Bestens motorisiert erkunden wir gemeinsam die Insel und besichtigen die Attraktionen Lanzarotes, die – wie könnte es anders sein – fast ausschließlich Cesar Manrique hinterlassen hat.

Cesar Manrique – Sein Wohnhaus in einer Lavablase
Cesar Manrique – Der Aussichtspunkt Mirador del Rio

Wanderung durch die Feuerberge

Lanzarotes spektakulärstes Naturwunder, da sind sich alle einig, sind die Vulkane des Timanfaya Nationalparks. Die bizarre Landschaft entstand im Wesentlichen um 1730 während der letzten großen und sechs lange Jahre andauernden Eruptionen auf Lanzarote. Obwohl die Montanas del Fuego, die Feuerberge, wie eine Mondlandschaft erscheinen sind sie ein fragiles Ökosystem, das im Rahmen des Nationalparks Timanfaya unter strengem Schutz steht. Die Kernzone des Nationalparks darf auf eigene Faust nicht betreten werden. Die spanische Nationalparkbehörde bietet jedoch mehrmals pro Woche kostenlose geführte Wanderungen an, während derer kleine Gruppen von maximal acht Interessierten unter der sachkundigen Führung eines Parkrangers das Herz von Timanfaya erkunden dürfen.

Das wollen wir unbedingt. Die Touren, warnt uns der lonely planet Reiseführer, sind jedoch immer sofort ausgebucht. Man muss schnell sein. Noch während wir auf La Graciosa sind nehmen wir das Projekt in Angriff. Mit etwas Recherche im Internet finde ich die Webseite der spanischen Nationalparkverwaltung auf der die Tour maximal einen Monat im Voraus online gebucht werden kann. Gleich morgens um 6.00 Uhr buche ich und kann für Sven und uns noch drei der begehrten Plätze bei der englischsprachigen Führung ergattern. Wir freuen uns riesig auf dieses Erlebnis.

Mit der Rangerin durch die Feuerberge

Am 25. Oktober ist es soweit. Treffpunkt ist der Dorfplatz von Yaiza. Wir sind pünktlich da – mit dem Mietwagen kein Problem. Bald fährt ein weißer Kleinbus der Nationalparkbehörde vor und „unsere“ Rangerin begrüßt die Gruppe. Petra ist Deutsche, lebt aber bereits seit 25 Jahren auf Lanzarote. Sie beantwortet während der Wanderung alle unsere Fragen, erklärt die Zusammenhänge und zeigt uns die Geheimnisse der Feuerberge. Die etwa dreistündige Tour ist einfach unglaublich schön und ein Highlight unserer Zeit auf Lanzarote.

Zum Anschauen: Unsere Wanderung durch die Feuerberge