Wir schnüren die Wanderschuhe und schultern den Tagesrucksack. Die Wanderlust hat uns wieder einmal gepackt.
Unsere Touren auf Madeira im Überblick:
Tour #1: Das andere Madeira: Rundwanderung auf der Halbinsel Sao Lourenco
Vom Ankerplatz in der Baia d´Abra starten wir früh morgens mit dem Dinghi zu unserer ersten Wanderung. Ein Rundweg führt entlang steiler Klippen um die Halbinsel Sao Lourenco ganz im Osten von Madeira. Von der grünen Üppigkeit der Blumeninsel ist hier keine Spur. Die karge Halbinsel präsentiert sich in den Farben Ocker und Braun. Dennoch machen die bizarren Felsformationen und die spektakulären Ausblicke über das Meer die San Lourenco Halbinsel zu einem lohnenden Wanderziel.
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Basislager Funchal
Funchal ist das unangefochtene Zentrum von Madeira und der ideale Ausgangspunkt für unsere weiteren Wanderungen. Von hier aus fahren Busse selbst in entlegene Ecken der Insel. Die meisten Levadawanderungen starten und enden an verschiedenen Punkten, sind also keine Rundwanderungen, daher ist die Anreise mit dem Bus günstig für uns. Mit etwas Recherche im Internet und nach einem Besuch der sehr informativen Touristeninformation von Funchal finden wir die richtigen Buslinien. So ist die Anfahrt zu den Einstiegspunkten in der Regel kein Problem.
Die Levadas sind teilweise aberwitzig in den Fels gehauene Bewässerungskanäle. Sie durchziehen die Bergwelt Madeiras und machen die Insel zu einem ganz besonderen Wanderziel
Tour #2: Zur Einstimmung: Die Levada do Bom Sucesso
Zur Einstimmung wandern wir von Monte entlang der Levada des guten Erfolgs hinunter nach Bom Sucesso, einem Stadteil Funchals. Leider haben die schweren Waldbrände von 2016 hier verheerende Schäden angerichtet und von dem einst dschungelartigen Bewuchs ist nichts mehr übrig. In weiten Teilen der Wanderung sind nur noch verkohlte Baumstümpfe zu sehen.
Tour #3: Entlang der Levada do Furado von Ribeiro Frio nach Portela
Der Bus bringt uns morgens von Funchal nach Ribeiro Frio, dem Startpunkt unserer ersten Levadatour. Entlang der schönen Levada do Furado wandern wir durch den Lorbeerwald, der seit 1999 zum UNESCO Weltnaturerbe zählt. Am Endpunkt in Portela stellen wir fest, dass der Bus erst in einer Stunde fährt. So lange wollen wir nicht warten und teilen uns mit anderen Wanderern ein Großraumtaxi zurück nach Funchal.
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Tour #4: Über den Eselspass ins Nonnental
Mit dem Bus fahren wir früh morgens über abenteuerliche Straßen von Funchal zur Boca da Encumeada. Dort ist der Einstieg zur Wanderung, die zuerst entlang des alten Königswegs und dann über den Eselspass nach Curral das Freiras führt. Auf dieser Bergwanderung dringen wir tief ins bergige Herz Madeiras ein. Entlang steiler Bergflanken eröffnen sich immer wieder Ausblicke auf die höchsten Gipfel. Nach überqueren des Passes wird uns noch ein spektakuläres Panorama hinunter ins Tal und ein steiler Abstieg nach Curral das Freiras geboten. Unten angekommen stärken wir uns mit einem Lorbeerspieß. Das Fleisch wird bei diesem traditionellen Gericht auf einen Lorbeerzweig gespießt und dann über Holzkohle geröstet. Dabei nimmt das Fleisch die würzigen Lorbeeraromen an. Dazu gibt es Kartoffeln und Salat. Unser Urteil: Sehr lecker! Mit dem Bus fahren wir satt und zufrieden zurück nach Funchal.
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Tour #5: Levadawanderung in den Höllenkessel
Der Einstieg der Wanderung zur Caldeirao Verde und weiter zur Caldeirao do Inferno ist mit dem Bus nicht zu erreichen. Wir mieten uns für drei Tage ein Auto und fahren ganz früh zum Wanderparkplatz in Queimadas. Die Wanderung gehört zu den beliebtesten Wanderungen auf Madeira und es wird später am Tag sehr voll werden, warnt unser Rother Wanderführer. Wir sind daher bereits kurz nach Tagesanbruch da und können die Tour ungestört genießen. Die Wanderung ist einfach unglaublich. Eng schmiegt sich die Levada an schroffe, steil abfallende Felswände und führt auf verschlungenen Pfaden durch den hier dschungelartigen Lorbeerwald, tief hinein ins Herz der zerklüfteten Bergwelt Madeiras. Die Levada durchquert dabei Tunnels, überquert Brücken, streift hohe Wasserfälle. Unvorstellbar, dass dieses Wunder menschlicher Schaffenskraft einst (durch Sklaven) von Hand in den Fels gehauen wurde. Schließlich gelangen wir zum Höllenkessel, der Caldeirao do Inferno. Zeit für eine Rast unter den hochaufragenden Wänden beim Wasserfall der Caldeirao. Auf dem Rückweg begegnen wir dann bereits einer Vorhut der vielen Wandergruppen.
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On Top: Pico Ruivo – 1862 Meter
Dann stehen wir doch noch auf dem höchsten Gipfel Madeiras. Allerdings können wir bis fast nach oben mit dem Auto fahren. Die Gipfelbesteigung selbst ist wenig spektakulär. Ein gemütlicher, gepflasterter Wanderweg führt ohne Anstrengung bis nach ganz nach oben. Der Ausblick ist dann aber doch sehr schön.